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Pflanzenklärbeete
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Es gibt verschiedene Bauarten von Pflanzenklärbeeten, hier einige Varianten: Horizontal durchströmte Beete können sehr flach in einer Mindestgröße von 25 m, mit oder ohne Stoßbeschickung gebaut werden. Vertikal durchströmte Pflanzenklärbeete sind wesentlich kleiner, haben aber mehr Technik und einen sehr viel tieferen Bodenfilter. Sie können nur mit elektrischer oder mechanischer Stoßbeschickung betrieben werden. Dazu kommt noch ein aufwendiges Drainagesystem, welches ständig der Wartung bedarf. KLÄR-KONTOR-NORD plant alle diese Varianten, favorisiert allerdings horizontal durchströmte Pflanzenklärbeete. Diese relativ flach verwurzelten Bodenfilter sind eine umweltfreundliche und günstige Alternative zu anderen Nachklärstufen. In Zusammenarbeit mit unserem hauseigenen Labor suchen wir immer nach den einfachsten und effekttiefsten Lösungen. Keine Pumpen, keine Drainagespülungen, trotzdem leistungsfähige und unbegrenzte Lebensdauer. Unsere Planung des Pflanzenklärbeetes ist dem natürlichen Selbstreinigungsprozess der Gräben und Gewässer nachempfunden. Das Pflanzenklärbeet muss, nach den Vorgaben der ATV, mindestens 15 m vom nächsten bewohnten Gebäude entfernt, angelegt sein. Bepflanzt wird das Beet mit Schilf, Rohrkolben, Binsen und Schwertlilien. Bei guter Pflege sollte es keine Geruchsbelästigung geben, weil offene Wasserflächen nicht vorhanden sind. Durch unsere Planung ist auch ein uneingeschränktes Arbeiten des Pflanzenklärbeetes im Winter gewährleistet (siehe Winterbericht 96). Die Schilfpflanzen stellen im Herbst ihr sichtbares Wachstum ein und legen sich zur Isolation auf den Bodenkörper. Das von uns geplante Pflanzenklärbeet hat eine Überstaueinrichtung, damit unerwünschte Pflanzen ertränkt werden können. Sollten einige Pflanzensorten im Laufe der Jahre verdrängt werden, so kann man sie nachpflanzen. Mindestens einmal jährlich sind Kräuter zu entfernen, die dort nicht hineingehören. Außerdem ist der Ein- und Auslauf, sowie der Ablauf in den Vorfluter zu kontrollieren. Die Lebensdauer eines von uns geplanten Pflanzenklärbeetes ist bei guter Pflege unbegrenzt. Für den Materialeinkauf, den Sie nach der von uns mitgelieferten Materialliste bei Ihnen vor Ort tätigen, werden Sie sicherlich eher weniger als ca. 500 € für ein 25 m großes Pflanzenklärbeet ausgeben. |
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Pflanzenkläranlagen im allgemeinen und „Detail“
Im Zusammenspiel von Pflanze, Boden und darin lebenden Mikroorganismen werden im Pflanzenbeet sowohl organische als auch anorganische gelöste Stoffe abgebaut oder durch Bindung an den Bodenkörper aus dem Abwasser eliminiert. Ebenso tragen die Pflanzenkläranlagen zu einer Reinigung des Abwassers durch Verminderung der Gesamtkeimzahl bei. |
Pflanzenkläranlagen eignen sich aufgrund ihrer Abbauleistungen vorzugsweise für die Reinigung gering belasteter komunaler Abwässer. Aber auch stark belastetes Abwasser aus Industrie und Gewerbe oder Sickerwasser gelten u.U. und bei geeigneter Anpassung (Adaptation) der Pflanzenkläranlage an die Schadstofffracht und hinreichender Größe als umsetzbar, soweit eine Abbaubarkeit gegeben ist.
Pflanzenkläranlagen unterscheiden sich von technischen Kläranlagen im Wesentlichen dadurch, dass in ihnen das Abwasser ohne künstliche Belüftung gereinigt wird. Während der Passage des Abwassers durch den von Schilf durchwurzelten Boden oder durch mit Schilf oder Binsen bepflanzten Kies/Sandschichten, wird das Abwasser sowohl mechanisch gefiltert, als auch durch die im Boden Mikroorganismen gereinigt. Gemeinsames Kennzeichen der Pflanzenkläranlagen ist die Bepflanzung mit Sumpfpflanzen (Schilf, Binsen u. a.), denen ein aktiver Beitrag zur Reinigung des Abwassers zugeschrieben wird. Die wesentliche Reinigungsleistung einer Pflanzenkläranlage erfolgt durch Bakterien, die sich im Wurzelbereich der Pflanzen ansiedeln und sich aus dem vorbeifließenden Wasser ernähren. Die Pflanzen dienen als "Wirt", von denen sich die Bakterien vorwiegend mit Sauerstoff versorgen. Der Nachteil gegenüber den kompakten Behälteranlagen ist der vergleichsweise hohe Platzbedarf. Je nach Verfahren werden mindestens 2-5 m² Fläche pro Einwohnergleichwert benötigt. Die Mindestfläche eines Pflanzenbeetes wird mit 25 m² angegeben. Um eine große Oberfläche für die zahlreichen Umwandlungsprozesse zur Verfügung zu stellen, ist eine ausreichend tiefe Durchwurzelung notwendig. Rohrschilf zum Beispiel erreicht eine Durchwurzelung bis in 1,20 m Tiefe. Für die meisten Pflanzenkläranlagen ist eine Wurzeltiefe von ca. 60 cm jedoch ausreichend. Typen der PflanzenkläranlagenPflanzenkläranlagen werden in drei Grundtypen unterschieden: 1. in Pflanzenkläranlagen mit wasserüberstauten Beeten 2. in Pflanzenkläranlagen mit nicht bindigem Filtermaterial auf der Basis von sandig-kiesigem Boden. Das Wasser durchströmt den Boden vorwiegend in vertikaler Richtung. 3. in Pflanzenkläranlagen mit bindigem Filtermaterial; hier wird der Bodenkörper horizontal vom Abwasser durchflossen. 4. Mischformen dieser Grundtypen ergeben sich manchmal während des Betriebs oder sind als solche von vornherein geplant. Die mechanische Vorklärrung des Abwassers beim Betrieb von Pflanzenkläranlagen ist sinnvoll, da der Verlauf der anfallenden Abwassermenge gleichmäßiger wird. Darüber hinaus wird die Sedimentation ungelöster Abwasserinhaltsstoffe in der Pflanzenstufe verhindert. Diese mechanische Entschlammung vermeidet zusätzlich eine Verschlechterung der hydraulischen Eigenschaften des Bodenkörpers. Hygiänische Probleme können so vermieden werden. Horizontales VerfahrenDas Abwasser wird über die Mehrkammerabsetzgrube unterhalb der Beetoberfläche in die Anlage eingeleitet. Das Abwasser durchfließt den Bodenkörper und wird auf der Sohle am Ende der Anlage in Filterrohren aufgesammelt und über einen Kontrollschacht in ein Gewässer geleitet oder im Untergrund versickert. Für horizontal durchflossene Anlagen werden mindestens 5 m² Pflanzfläche angesetzt. Bei der Berechnung der notwendigen Fläche müssen der Zu- und Ablaufbereich mitberücksichtigt werden. Vertikales VerfahrenBeim vertikalen System wird das Abwasser über ein Verteil-System auf der Pflanzfläche in den Bodenkörper eingebracht. Das Wasser wird gleichmäßig über die gesamte Pflanzfläche verteilt und rieselt aus den Verteilerrohren in den Bodenkörper. Auf der Sohle der Anlage wird das gereinigte Wasser gesammelt und ebenfalls über einen Kontrollschacht in ein Gewässer geführt oder im Untergrund verrieselt. Betriebshinweise
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